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Freitag, 22. Mai 2015 23:41

So bekommen Sie die schönsten Kratzer in den Lack – die Top Five unter den Lackschäden. Ein nicht ganz so ernst zu nehmender Ratgeber

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Auch die Schweizer pflegen ihre motorisierten Schätzchen auf vier Rädern gern und ausgiebig – ähnlich wie die Deutschen. Eventuell mit etwas weniger Hingabe wie die nördlichen Nachbarn, doch trotzdem liebevoll. Da wird regelmässig die Waschanlage beansprucht, Wachse und Poliermittel unterschiedlicher Güte wechseln gegen Bares die Besitzer und auch vor maschinellen Hilfen in der Form von Poliermaschinen weicht der stolze Autobesitzer nicht zurück.


Autolack bleibt gewöhnlich nicht lang neu. (Bild: © Trybex – shutterstock.com)


Alles für eine strahlende Erscheinung der grossen und kleinen Blechburgen. Doch nicht immer bleibt der Lack über die Zeit die glänzende Aussenhaut der zeitlos beliebten Fortbewegungsmittel. Der Alltag hinterlässt genauso seine Spuren wie eine wenig professionelle Lackpflege oder das eine oder andere Missgeschick. Folgen Sie mir durch die Top Five der häufigsten Pleiten und Pannen rund um den Lack, der für manche der Inbegriff der Schönheit ist.

Platz 5: Totpflegen mit System

Da steht er nun, der neue Wagen mit dem frischem Lack in der Lieblingsfarbe. Herrlich weich und doch irgendwie auch ein Stück aggressiv glänzt der fabrikneue Lack in der Morgensonne. Naja, nicht mehr wie vor der ersten längeren Ausfahrt, aber immer noch neu. Zeit für eine ausgiebige Wagenwäsche, natürlich per Hand. An den Neuen kommt keine kratzige Waschanlage ran!

Und so wird gleich mal mit dem Schwamm die Aussenhaut eingeweicht und gründlich gescheuert. Scheuern ist hier der richtige Begriff, denn auf ein gründliches Abspülen des groben Schmutzes kann man ja doch schon wegen der enormen Wasserkosten gern verrichten. In sanft kreisenden Bewegungen wird der Wagen saubergestreichelt und kostensparend in der Sonne getrocknet. Und schon zeigen sich die kreisrunden Bewegungen der Putzarbeit in ebenso kreisrunden Spuren im Lack. Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Eine gute Politur macht die minimalen Spuren wieder wett. Und so geht das jetzt Woche für Woche und Monat für Monat, bis auch die letzte Ecke frischen Lackes endlich mit dem Schmutz der Zeit sanft angeschmirgelt wurde.

Merke: Bei der Autowäsche von Hand mit ganz viel Wasser und einer weichen Schlauchbürste gründlich vorwaschen. Erst dann mit einem sauberen Schwamm und wenig Lackpflegemittel den Wagen waschen. Danach abspülen, mit einem speziellen Leder oder einem weichen, fusselfreien Tuch trocknen und fertig. Auf die Politur bei jeder Wäsche können Sie verzichten. Viele Polituren weichen den Wachs an und nehmen Farbpgimente auf. Das sehen Sie, wenn Sie nach einer Politur Ihren Lappen einmal näher betrachten. Das gilt insbesondere bei frischem Lack.

Platz 4: Uhren, Ringe, Kettchen

Ganz ohne Schmuck geht der Schweizer nicht aus dem Haus. Vom Verlobungsring oder Ehering über die gute Armbanduhr bis hin zu Armkettchen oder anderen netten Kleinigkeiten reicht die Staffage mit mehr oder minder teurem Schmuck. Und auch der hinterlässt nicht selten seine Spuren am Fahrzeug und prägt damit ein gutes Stück Individualität. Besonders berüchtigt sind Ringe, die an den Griffmulden der Türgriffe gern ihre einprägsamen Spuren hinterlassen. Besonders gefährlich wird es, wenn bei der Wäsche von Hand scharfkantige Ringe auch mal durch die Fasern des zugegebenermassen nicht mehr ganz neuen Lappens reichen. Dann ist schon mal schnell der erste tiefere Kratzer kassiert. Das schaffen manchmal auch Uhrarmbänder, Armkettchen oder ähnliche Schmucksachen.

Merke: Beim Autowaschen von Hand Schmuck abnehmen. Da freut sich der Lack und manchmal auch der Schmuck selbst. Und beim Griff in die Griffmulde vielleicht die Hand nehmen, die nicht ringgeschmückt ist.

Platz 3: Durch die Hecke

Abseits breiter befestigter Strassen wird das Abenteuer Auto erst zum richtigen Spass. Vom sanften bis zum wilden Schaukeln werden die Stossdämpfer mal so richtig in ihren Grenzbereich gebracht und auch Sträucher, Büsche und die auf den Weg ragenden Zweige von kleineren Bäumen streicheln den Wagen. Manchmal klingt dieses Streicheln schon ein wenig nach Kratzen. Spätestens nach der nächsten Autowäsche wird das Ergebnis sichtbar. Die Natur hat ihre Spuren hinterlassen. Und nicht immer unbedingt schöne. Passieren kann das auch in engen Garageneinfahrten oder auf schmalen Wegen zum Grundstück. Hier ist immer besondere Vorsicht gefragt.

Merke: Wildromantische Touren abseits befestigter Strassen sind zwar aufregend, hinterlassen aber nicht selten gut sichtbare Spuren im Lack. Vorsicht auch bei schmalen Wegen oder engen Garageneinfahrten.

Platz 2: Parkhauspannen, Parkrempler und eine Begegnung mit dem Einkaufswagen

Die Parkflächen in den meisten Städten der Schweiz sind knapp. Kein Wunder, dass hier oftmals so eng wie irgendwie möglich geparkt wird. Ein gutes Pflaster für die Parkgebühren-Kassierer, kein gutes Pflaster für den Lack. Kleinere und grössere Schäden durch Parkrempler gehören schon zum Alltag und nehmen nicht selten auch den Neuwagen ihren ersten, besten Glanz. Auch Parkhäuser sind nicht ohne Tücken. Enge Ein- und Durchfahrten und ebenso enge Parkbuchten können den Spass am Parkhaus schon zur echten Tortur werden lassen. Besonders dann, wenn der Wagen neu ist und die gefühlten Masse nichts mit den tatsächlichen Aussenmassen zu tun haben. Und wenn es nicht der kleine oder grosse Rempler auf den Parkflächen ist, dann vielleicht der Einkaufswagen, der mit seinem scheinbaren Eigenleben just am fast noch neuen Lack entlangschrammt.

Merke: Sowohl auf Parkflächen im Freien als auch in Parkhäusern ist immer besondere Vorsicht und Umsicht gefragt. Lassen Sie sich im Zweifelsfall einweisen. Das schont den Lack und spart Kosten. Vor allem dann, wenn nicht nur der eigene Wagen beschädigt wird. Vorsicht auch im Umgang mit Einkaufswagen. Die führen oftmals ein schwer zu beherrschendes Eigenleben.

Platz 1: Ungeliebte Nachbarn, persönliche „Freunde“, Kinder und Vandalen

Die sind nicht selten die Ursache für die richtig tiefen Schrammen im Lack. Ist das Nachbarschaftsverhältnis getrübt, greift nicht selten so mancher Zeitgenosse in Folge eines Nachbarschaftsstreites zum Schlüssel oder ähnlichem Werkzeug und hinterlässt wahrlich eindrucksvolle Spuren im Lack des gehassten Nachbarn. Auch Kinder wissen den Wert eines gepflegten Lackes nicht zu schätzen. Mit Rollern, Dreirädern, Kinderfahrrädern oder gar mit Steinen und Scherben erhält so manches Auto die ganz eigene, kindliche Signatur. Schön, wenn die Kleinen bekannt und versichert sind. Dann können grössere Schäden vielleicht kostengünstig behoben werden. Persönliche Neider und Feinde sowie umherziehende Vandalen sind hingegen meist weniger persönlich bekannt. Aggressionen und Neid richten sich nicht selten gegen Fahrzeuge. Hier wird gern auch schon einmal kräftiger hingelangt.

Merke: Wenn möglich parken Sie Ihr Auto in der eigenen Garage oder zumindest auf dem eigenen Grundstück. Wo das nicht geht, müssen Sie jederzeit mit von jedermann verursachten Schäden rechnen.



Ergänzend zu den Top Five der häufigsten Ursachen für Lackschäden seien auch noch der unsachgemässe Umgang mit Bremsflüssigkeit oder Bremsen- und Ventilreiniger genannt. Diese Mittelchen können den Lack nachhaltig angreifen und regelrecht auflösen. Wer als Hobbyschrauber mit solchen Mitteln umgeht, ist immer zu besonderer Vorsicht aufgefordert. Steinschläge und „natürliche“ Rostschäden lassen sich hingegen über die Jahre kaum vermeiden. Ein guter Tipp bei bereits vorhandenen leichten bis mittleren Lackschäden kann eine Fahrzeugfolierung sein.

 

Bild oben links: © welcomia-shutterstock.com

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